Artikelposition (SKU)

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von Joannès Vermorel, letzte Revision August 2013

Im Bereich Bestandsmanagement bezieht sich eine Artikelposition (Stock Keeping Unit; kurz: SKU) auf einen bestimmten Artikel, der an einer bestimmten Stelle gelagert wird. Die SKU soll die höchste Disaggregationsebene im Umgang mit Lagerbestand darstellen. Alle an der gleichen SKU gelagerten Einheiten sollten nicht unterscheidbar sein. Die Einführung des Konzepts einer SKU vereinfacht die meisten Maßnahmen zur Bestandskontrolle. SKUs beziehen sich manchmal auf immaterielle Werte, wie Garantien. In diesem Artikel befassen wir uns jedoch mit SKUs, die sich auf greifbare Vermögenswerte beziehen.

SKUs vs. Produkte

Anders als ein Produkt, ist eine Artikelposition (SKU) an einen bestimmten Lagerort gebunden. Ein Einzelhandelsnetzwerk kann beispielsweise für einen bestimmten Artikel so viele SKUs wie Lagerplätze vorhanden sind haben (z. B.: ein Buch, das anhand des ISBN-Strichcodes identifizierbar ist). Üblich ist eine SKU pro Filiale und pro Lager.

Es ist jedoch auch möglich in einer einzigen Filiale mehrere SKUs für den gleichen Artikel zu haben. Auch wenn der Großteil der Waren nur an einem Ort im Laden gelagert wird, können einige Artikel auch an anderen Standorten verkauft werden, daher die Erstellung mehrerer SKUs.

Es kann zudem mehrere Varianten eines Produkts geben, die sich durch Größe, Farbe oder Aufbereitung unterscheiden. Somit kann ein Produkt auch trotz eines einzigen Lagerorts mehrere SKUs haben.

Artikelpositionen sind wichtig, da sie die detaillierteste Ebene darstellen und somit die erstrebenswerteste Ebene der Bestandsoptimierung verkörpern.

Warenbestand

Jede SKU ist mit ihrem Warenbestand assoziiert, der die Anzahl der zum Verkauf (zur Auswahl) verfügbaren Einheiten an SKU-Standorten repräsentiert. Der vorhandene Warenbestand repräsentiert die Menge des Transitbestands, die bereits zum Wiederauffüllen der SKU bereitsteht.

Die Mehrheit der heutzutage verkauften Güter .... Traditionellere Segmente, wie Obst und Gemüse werden jedoch häufig noch nach Gewicht verkauft.

Obwohl davon ausgegangen wird, dass mit einer SKU verbundene Artikel jederzeit untereinander austauschbar sind, wird der Zustand einer SKU durch den Warenbestandwert definiert. In der Praxis wird der Warenbestand jedoch nicht durch direkte Messwerte erfasst, zumindest nicht systematisch berücksichtigt. Ausschließlich Bestandsbewegungen werden nachgewiesen.

Der Prozess der Inventarisierung besteht aus der Durchführung direkter Bestandsvermessungen, d. h. das Erfassen der Warenbestandswerte für SKUs. Dieses Verfahren soll eine Korrekturmaßnahme zur Verbesserung der Bestandsgenauigkeit sein und wird aufgrund der hohen Personalkosten und Aufwand realtiv unregelmäßig durchgeführt.

Lokad hat die Lösung

Viele klassische Methoden zur Lagerbestandoptimierung eignen sich nicht für eine diskontinuierliche Nachfrage und geringes Umsatzvolumen. Da SKUs jedoch die detaillierteste Ebene des Lagerbestands ausmachen, werden sie maßgeblich von einem niedrigen Umsatzvolumen beeinflusst. Somit tendieren diese Methoden dazu die Lagerbestandsanalyse auf Produkt- statt SKU-Ebene durchzuführen, da die Gesamtnachfrage auf Produktebene höher ist. Ähnlich dem Top-Down-Verfahren, bei dem die Gesamtnachfrage analysiert wird bevor die Ergebnisse entsprechend der Hierarchie unterteilt werden, das ebenfalls verwendet wird, um die Einschränkungen klassischer Methoden zu mildern, die bei diskontinuierlicher Nachfrage auftreten.

Dennoch empfehlen wir dringend, diese Methoden nicht zu nutzen, da üblicherweise bei der Unterteilung zurück auf SKU-Ebene gravierende Fehler entstehen. Moderne Methoden, wie Quantil-Prognosen eignen sich zudem hervorragend, wenn eine Nachfrageschwäche auf SKU-Ebene vorliegt und sollten somit stattdessen angewandt werden.